Die Montage eines Tischtennisschlägers erfolgt mit Hilfe von Tischtennis Kleber. Dieser wird gleichmäßig auf den Belag und auf das Holz aufgetragen und sollte im Anschluss trocknen, ehe beide Materialien miteinander verbunden werden.
Die im folgenden vorgestellten Tischtenniskleber mit der Bezeichnung VOC-Free gibt es erst seit 2008. Genau in diesem Jahr wurde eine Regeländerung eingeführt, die es verbietet Kleber mit organischen Lösungsmitteln zu verwenden.
Der Hintergrund ist, dass ein Tischtennisspieler - Andrzej Grubba - im Jahre 2005 an Lungenkrebs starb. Die Vermutung, dass dieser aufgrund des häufigen Einatmens der Lösungsmittel, die Tischtennis Kleber zu dieser Zeit enthielten, blieb lange aufrecht und in der Tat wurde festgestellt, dass diese Chemikalien der Gesundheit schaden.
Der Begriff VOC-Free setzt sich übrigens aus Volatile, Organic, Compond zusammen. Die Verbindungen, die nun nicht mehr enthalten sein dürfen bemerkt man i.d.R. bereits an einem beißendem Geruch.
TT-SHOP.DE empfiehlt die Anwendung von VOC-Free Tischtennis Klebern zur Montage des Tischtennis Schlägers. Allerdings muss man an dieser Stelle auch ausdrücklich erwähnen, dass diese "neuen" Kleber wesentlich stärker haften als die Tischtenniskleber mit Lösungsmitteln. Dadurch kommt es immer wieder mal zu Problemen beim Lösen des Belags vom Tischtennisholz, sodass schnell mal ein wenig vom Furnier hängen bleibt. Aus diesem Grund empfiehlt sich die Anwendung einer Holzversieglung vor dem erstmaligen Bestücken des Holzes mit Belägen.
Eine Auswahl guter Tischtenniskleber ist dauernd lagernd. Die besten Erfahrungen wurden mit folgenden Klebern gemacht.
- Donic Vario Clean: Bestes Preis-Leistungsverhältnis, bei grobporigen Belägen, wie Bluefire, Evolution, Rasant, bitte zwei Schichten Kleber auftragen!
- TT Revolution No 3: sehr gute Qualität, Kleber lässt sich sehr gut vom Belag lösen
- Nittaku Finezip: Bester Kleber aus Japan
Anleitung Tischtennisbelag kleben
Das Kleben eines Tischtennisbelags ist gar nicht so schwer. Man muss dazu kein "Profi Spieler" sein, sollte nur anfangs ein paar Minuten Zeit investieren, um Anleitungen, wie diese zu studieren, um keine Fehler zu machen.
Wichtig ist zunächst das Equipment. Zwingend wird ein Tischtenniskleber, eine Schere oder ein Cuttermesser, sowie im Idealfall ein fester Untergrund, der auch mal ein paar Schnittspuren (kommt vor, wenn man ein Cuttermesser verwendet) verkraften kann.
Als nächstes sollte man sich den Schwamm des Belags ansehen, der verklebt werden soll. Die meisten Tischtennisbeläge sind mit eher kleineren Poren auf der Unterseite versehen. Einige z.B. Andro Rasant, Donic Bluefire, Tibhar Evolution, Joola Maxxx, haben sehr große Poren, die sich mit dem Tischtenniskleber nur durch die Anwendung von 2 Schichten verdichten lassen, um die optimale Klebewirkung zu erzielen.
Eine Faustregel lautet daher:
- Beläge mit kleinen Poren - dünnflüssigen Kleber verwenden (z.B. Donic Vario Clean)
- Beläge mit großen Poren - dickflüssigen Kleber verwenden (z.B. TT Revolution)
Die Tischtennisbeläge mit kleinen Poren halten mit dickflüssigem Kleber natürlich auch sehr gut. Bei Belägen mit großporigem Schwamm ist die Haftung auch bei zwei Klebeschichten mit dem Vario Clean gegeben.
Wie geht es nun? Schritte zur Anwendung des Tischtennis Klebers
Als erstes sollte der Kleber gleichmäßig auf dem Belag verteilt werden. Der gleiche Prozess ist ebenso auf dem Holz notwendig. Der VOC-Free-Kleber ist i.d.R. zu Beginn weiß. Sobald die weiße Farbe durchsichtig geworden ist, ist der Kleber trocken und der zweite Schritt kann beginnen.
In dem Fall, dass die Beläge kleinporig sind, genügt eine Klebeschicht pro Holz und Belag. Bei grobporigen Schwämmen sollte der Belag zwei mal mit Kleber versehen werden. Hierzu ist es ratsam die erste Schicht auf dem Belag komplett trocknen zu lassen, um in Anschluss Belag und Holz mit dem Kleber zu versehen.
Als nächstes sollte der Belag mit einer Andruckrolle oder dem Arm leicht auf das Holz gepresst werden. Im Anschluss können die überstehenden Belagreste mit einer Schere oder einem Cuttermesser entfernt werden. Die nötigen Utensilien gibt es
hier .
Exkurs - Frischkleben - das war einmal
Das Frischkleben ist im Vereins- und Profitischtennis ein weitläufig bekannter Begriff, auch in den unteren Ligen. Unter Frischkleben versteht man ein Verfahren, bei dem die Beläge der Tischtennisschläger griffiger und so spinfreudiger, schneller und auch etwas lauter werden. Erreicht wird dies dadurch, dass der Belag mittels spezieller Klebstoffe unmittelbar vor dem Spiel aufgeklebt, also "frisch geklebt", wird.
Frischkleben - Verfahren und Wirkung
Beim Frischkleben werden die Beläge des Tischtennisschlägers direkt und unmittelbar vor dem Spiel auf das Holz geklebt. Dies erfolgt mit einem Klebstoff, der leicht flüchtige Lösungsmittel enthält und mit Pinseln auf das Holz aufgetragen wird. Die flüchtigen Lösungsmittel sind etwa Waschbenzine, Trichlorethylen, Ethylacetat Benzol und andere aromatische Kohlenwasserstoffe. Der komplette Belag (also auch der Schwamm/Unterlagen) werden direkt auf den nassen Frischkleber verklebt, sodass die flüchtigen Lösungsmittel dann durch den Schwamm bis zur Oberfläche des Belages diffundieren können.
Der gesamte Belag quillt dadurch auf und wird deutlich elastischer, diese Eigenschaften halten etwa eine Stunde (teilweise auch etwas länger) an, bevor wieder neu geklebt werden muss. Dabei sinkt allerdings die Haltbarkeit der Beläge stark, außerdem wird auch das Schlägerholz durch die flüchtigen Lösungsmittel angegriffen, wodurch es oft mit einer Schutzschicht lackiert wird.
Die Wirkung des Frischklebens ist also, dass der Belag elastischer und aufgequollener wird. Dadurch kann sich die Decklage des Belages gegenüber der aufgequollenen Unterlage deutlich mehr verschieben. Wenn der Ball nun mit z.B. Topspin geschlagen wird, übt der Ball eine Scherkraft auf den Belag aus, wodurch durch die größere Verschiebbarkeit eine Materialverspannung und so erhöhte Rotationsenergie eintritt: Durch die verbesserte Haftung des Balles durch das Frischkleben wird dieser deutlich stärker in Spin versetzt.
Die erhöhte Rotationsenergie kann im Vergleich zu nicht frischgeklebten Tischtennisschlägern 10-70% und die Erhöhung der Ballgeschwindigkeit 5% betragen. Außerdem verändert sich das Geräuschbild zu lauteren und hohen bis gläsernen Klängen, wodurch auch psychische Beeinflussungen des Gegners möglich sind. Allerdings nehmen die Kontrollfähigkeit und Genauigkeit des Balles durch das Frischkleben ab.
Frischkleben - Nachteile und Gesundheit
Die Nachteile lassen sich, wie teilweise bereits erwähnt, zusammenfassen: Durch das Frischkleben sinkt die Haltbarkeit der Beläge drastisch, auch das Holz des Schlägers wird, wenn nicht lackiert, mit der Zeit angegriffen. Weiterhin sinken die Ballsicherheit und -kontrolle während des Spiels. Der Frischklebeeffekt ist innerhalb weniger Stunden durch die Flüchtigkeit der Lösungsmittel komplett verschwunden, wodurch in gewissen zeitlichen Abständen immer wieder neu frisch-geklebt werden muss. Dabei sind die Dosierung und der exakte Zeitpunkt problematisch, da sich die Effekte des Frischklebens a) unterschiedlich schnell entwickeln, und b) auch unterschiedlich schnell verflüchtigen. Auch innerhalb einer einzelnen Belagoberfläche sind die Eigenschaften nicht immer homogen verteilt, was zusätzliche Probleme birgt. Das wohl größte Problem besteht allerdings in einer Gesundheitsgefährdung: Die verwendeten flüchtigen Lösungsmittel stehen im Zusammenhang gesundheitsgefährdend zu sein, was für Hautkontakt und auch für das Einatmen gilt. Dies sind allesamt die Gründe für ein Verbot des Frischklebens.
Frischklebe-Verbot
Aus den Nachteilen des Frischklebens heraus hat die International Table Tennis Federation (ITTF) ab September 2006 das Frischkleben in geschlossenen Räumen verboten, und seit September 2008 ist das komplette Verfahren generell untersagt. Im Anschluss an dieses Verbot entwickelte sich das sog. "Tuning" der Tischtennisbeläge, bei dem die Hersteller den Belag behandeln, sodass er eine Art Frischklebeeffekt aufweist. Dabei wird der Belag auch mit einem speziellen Kleber auf das Holz geklebt, allerdings ohne verbotene Lösungsmittel. Der Effekt hielt nun mit einigen Wochen deutlich länger als das Frischkleben an, allerdings wurde auch dieses Verfahren von der ITTF im Jahre 2008 verboten, da doch einige gesundheitsschädliche Substanzen gefunden wurden und das Tuning eine nicht erlaubte Nachbehandlung des Belages darstellt. Letztlich etabliert haben sich nun Beläge von Herstellern, die einen "eingebauten Frischklebeeffekt" aufweisen, also nicht mehr nachträglich verändert werden müssen. Dabei gelten nach ITTF aber gewisse Grenzwerte (3ppm) für flüchtige organische Substanzen, die nicht überschritten werden dürfen. Es soll erwähnt sein, dass durch das Verbot von Frischkleben und Tuning die Minderung von Schnelligkeit und Attraktivität des Tischtennissports kaum anzunehmen ist, da mittlerweile neuere Kautschukmischungen der Beläge schon ähnliche Eigenschaften erzielen können.